Die Freiheit der Gedanken

Es gab ein paar Gedanken,
die durch den Kopf sich wanden.
Sie liefen hin, sie liefen her,
sie sahen viel und wollten mehr.

Sie wanden und sie schlängelten
sie drückten und sie drängelten.
Sie wollten in die weite Welt
doch ihnen war der Weg verstellt!

Sie kamen stets an Schranken,
die wuselnden Gedanken,
sie wurden eingefangen
von Vorurteil und Bangen.

So drehten sie sich stets im Kreis
um das, was der Kopf eh schon weiss,
und konnten nicht entrinnen,
um Neues zu ersinnen.

Doch einmal schlief das Vorurteil,
das fanden die Gedanken geil
und nutzten die Gelegenheit
sich umzusehen weit und breit.

Das Bangen warnte sie davor,
doch ihm war kalt und weil es fror
war seine Stimme leise
und hemmte kaum die Reise.

So konnten die Gedanken
ganz frei und ohne Schranken
ganz neue Dinge sehen
und diese auch verstehen.

Das Vorurteil erwachte
sah sich um und dachte
„Das war ein schönes Schläfchen,
wie geht es meinen Schäfchen?“

Da fand es sich umgeben
von viel Gedankenfäden,
die alles, was es kannte
mit neuer Sicht umspannte.

Es wehrte sich zunächst dagegen,
wollte aus Erfahrung reden,
doch das war ziemlich einerlei,
denn die Gedanken waren frei!