Blutig messen? Kannst‘ vergessen!

Ich messe mittlerweile (Stand 28.3.2018) seit beinahe drei Monaten fast ausschliesslich über den FreeStyle Libre Sensor und nur hin und wieder blutig, wenn der Sensor seltsame Werte liefert (z.B. wenn er nicht mehr richtig sitzt oder noch nicht voll initialisiert ist). Deswegen war ich sehr gespannt, wie mein HbA1C nach dieser Zeit aussieht.

Heute war ich nach knapp drei Monaten beim Vampir und hab meine Blutprobe dort gelassen. In der Praxis haben sie die Möglichkeit, den HbA1C sofort zu bestimmen, was ich dann auch in Anspruch genommen habe.

Mein letzter Wert Anfang des Jahres war bei 8,9, was mir deutlich zu hoch war. Deswegen habe ich neben der Messungsart ausserdem noch meine Essgewohnheiten geändert und weniger Mahlzeiten mit jeweils auch weniger Broteinheiten zu mir genommen. Das kam auch meinem Gewicht zu gute. 🙂

Das Ergebnis: ein HbA1C von 7,5. Damit steht für mich fest, dass die blutige Messung generell wirklich nicht mehr benötigt wird. Die Werte, die die Sensoren liefern, stimmen zwar vom absoluten Wert her nicht mit den gleichzeitig gemessenen Blutzuckerwert überein, aber für eine sinnvolle Therapie reichen sie völlig aus. Das Blutzuckermessgerät habe ich trotzdem immer bei mir, um Sensor-Ausfälle kompensieren oder unerklärliche Werte überprüfen zu können.

Dass die Werte nicht übereinstimmen, ist auch völlig klar. Man misst mit dem Blutzucker ja den Zucker dort, wo er noch gar nicht benötigt wird, sondern erst auf dem Weg ist. Deswegen weicht er natürlich vom Zucker am Sensor ab, weil der Sensor an einer Stelle misst, die wesentlich näher am Ort des Bedarfs liegt. Dorthin ist der gemessene Blutzucker erst unterwegs.

Ich kann durch das CGM wesentlich schneller auf steigende Werte reagieren und werde nun die Grenzwerte etwas sportlicher (sprich niedriger) einstellen. Die Alarme, die dadurch ausgelöst werden, sind wirklich sehr hilfreich bei der Therapie.

Ich muss zwar nach wie vor die Ermittlung der Werte ständig im Auge behalten, weil die Sensor-Smartwatch manchmal keine Werte auslesen kann, die Armbanduhr keine Updates empfängt oder die Verbindung zum Smartphone auch mal verloren geht, aber das ist ein kleiner Preis im Vergleich zur bisher notwendigen Selbstverstümmelung zur Werteermittlung.

2 Gedanken zu „Blutig messen? Kannst‘ vergessen!“

  1. Hallo Lizrics, ich bin auf deinen Blog gestossen weil ich mir eine Sony SW3 besorgt habe und diese verwenden möchte um den Libre als CGM zu verwenden. Ich möchte aber nicht über Nightscout gehen, da ich niemand anderem meine Werte zugänglich machen muss. Ich hätte nur gerne das die Alarme funktionieren. Ich habe einen BluCon den ich derzeit nicht verwende weil er immer wieder den Kontakt zu meinem Handy verloren hat, du lässt es kurz im Zimmer gehts auf die Toilette und die Verbindung ist weg und der Blucon ist nicht wasserfest. Daher wäre mir die Sony SW3 lieber wenn die funktionieren würde. Ich hab die zwischenzeitlich laut Anleitung bearbeitet und Glimp läuft darauf. Wie bringe ich das Glimp auf der Uhr nun dazu alle 10 Minuten auszulesen und die Daten an mein Handy zu senden damit dieses Alarm geben kann wenn der Zucker aus dem Rahmen geht?
    Danke im Voraus für eine hoffentlich hilfreiche Rückmeldung.

    • Hallo Thomas,

      ich habe das Glimp bei mir auf dem Handy und bin dort im Menü unter „Optionen“ rein. Dort gibts dann den Punkt „CGM on wearable“, wo man die entsprechenden Einstellungen vornehmen kann. Dort muss man zunächst die Smartwatch mit Glimp verbinden. Danach kann man dann bei „Pause zwischen den Blutzuckertests“ 10 eingeben, was dann die 10 Minuten sind. Dann muss noch „Starte CGM“ angeklickt werden. Dass das dann läuft, erkennt man daran, dass im oberen Bereich „Aktiviert: ja“ und „Läuft: ja“ steht.

      Dann musst Du noch darauf achten, dass auf der SmartWatch 3 das Glimp-Zifferblatt eingestellt ist. Das kannst Du auf dem Handy über die App WearOS machen. Falls die Verbindung nicht funktioniert, hat es bei mir geholfen, in der WearOS-App runter zu scrollen und ganz unten bei „Erweiterte Einstellungen“ den vorletzten Punkt namens „Apps erneut synchronisieren“ aufzurufen. Dann klappt es in der Regel ganz gut.

      Noch ein paar Anmerkungen:
      Ich verwende die Smartwatch 3 auch nur ausserhalb des Wassers. Beim Duschen nehme ich sie immer ab. Ich weiss nicht, ob sie wasserdicht ist, wenn das Armband nicht dran ist. Da liegt mir dann die Elektronik doch etwas zu frei in der Gegend.

      Die Verbindung zum Handy braucht auch die SmartWatch 3 ständig. Zumindest immer dann, wenn das Interval rum ist und die Werte ausgelesen werden sollen. Wenn die Verbindung da mal nicht geklappt hat, weil Handy zu weit weg oder irgendwas mit BlueTooth Probleme machte, dann kann man im Glimp auf dem Handy mit dem kleinen Pfeil am oberen Rand ein Menü aufklappen, wo es den Punkt „Lese Sensor“ gibt. Dann liest er das sofort aus oder versucht es zumindest. Ich gehe dann allerdings wie oben beschrieben über das Menü „CGM on wearable“, weil ich da dann auch sofort sehe, ob es aktiv ist und ob das Auslesen geklappt hat.

      Ich verwende Nightscout auch nicht, weil ich die Werte anderen zeigen will. Ich verwende das, weil ich damit die Werte in jedem Browser rund um die Uhr zur Verfügung habe, wenn ich im Internet bin. Also für meine eigene Buchführung.

      Ich hoffe, das hilft Dir ein bisschen weiter.

      LG Andi

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