Der Weihnachtsplan

Leise flockt der Schnee vom Himmel,
legt sich über Feld und Wald,
aus der Ferne naht Gebimmel,
macht bei jedem Schornstein halt.

Mit “HoHo” und schönen Gaben,
steigt er in die Stuben ein,
will gern Milch und Plätzchen haben,
unerkannt verschwunden sein.

So manche grosse Kinderaugen
blieben in der Weihnacht wach.
Wollten wissen, nicht nur glauben
wer da landet auf dem Dach.

Der kleine Max ist sich nicht sicher,
ob es ihn auch wirklich gibt.
Und mit schelmischem Gekicher
wird ein Plan zurecht gestrickt.

Er schläft auf Vorrat ein paar Tage,
tut die Milch mit Tropfen mischen,
so ist er schliesslich in der Lage,
wenn’s ihn gibt, ihn zu erwischen.

Schlafen soll der dicke Mann,
und nicht Max, so soll es klappen.
Und er will zur Weihnacht dann,
sich den Schenker einfach schnappen.

Augen auf und wach gelegen!
Ohr gespitzt und acht gegeben!
Nur nicht schlafen heute Nacht,
Weihnachtsmann, nimm Dich in Acht!

Max liegt wach und nachts um zwei
da hört er von unten endlich
Rascheln, Knistern und dabei
murmelt jemand unverständlich.

Dann ein Beissen und ein Bröseln,
einen Schluck der kühlen Milch,
“Ha, ich hab Dich!” will sich lösen
aus der Kehle von dem Knilch.

Doch er kann sich grad noch zügeln.
Keinen Fehler jetzt begeh’n!
Die Treppe runter wie auf Flügeln,
um den Weihnachtsmann zu seh’n.

Und da steht er, schwankt ein wenig,
rote Jacke, weisser Bart.
Gross und rundlich wie ein König,
doch er kommt recht schnell in Fahrt.

Springt zur Tür auf die Terrasse,
die auch schon geöffnet ist,
läuft vom Garten in die Gasse,
und ist in die Nacht entwischt.

Maximilian steht verdattert
in der Tür zum Weihnachtsraum.
“Der Weihnachtsmann, den gibt’s ja wirklich!
Trotz dem Plan: ich glaubt’ es kaum.”

Am nächsten Tag kommt die Familie,
Opa, Oma und noch mehr:
Onkel Franz, Tante Otilie
wie jedes Jahr zum Essen her.

Max erzählt von dem Erlebten,
wie den Weihnachtsmann er fand.
Dass der Zweifel, den er hegte,
wie der Weihnachtsmann verschwand.

Und so sind nun alle fröhlich,
jeder ist sehr gut gelaunt,
Max und Onkel Franz sind müde
worüber aber keiner staunt.