Ein Lurch liegt faul auf einem Stein,
wunderbar im Sonnenschein.
Gedanken schweifen, Träume schweben,
dem Lurch gehts gut – so ist das eben.
Gedichtetes
Das pensionierte Tier
Das Renntier war ein schneller Hirsch,
der ständig rannte und viel frass,
doch als es sich zur Ruhe setzte,
es doch glatt ein N vergass.
Der Faschingsmuffel
Alaaf! Helau! So gröhlt die Menge
wie aus einem Solomund,
Süsses fliegt da ins Gedränge.
wo es landet geht es rund!
Überall wird viel gefeiert,
sich verkleidet und gelacht,
Büttenreden abgleiert,
auch am Tag ist es Fast-Nacht.
Jeder trinkt sich da in Stimmung,
hat zu lachen und viel Spass
Rosenmontag, Faschingsdienstag
geben alle richtig Gas!
Doch am Mittwoch mit der Asche
machen alle Feste Schluss.
Zugekorkt wird manche Flasche
weil man ja jetzt fasten muss.
Das ist dann die Zeit des Muffels,
der den Fasching nicht verträgt,
weil der aufgesetzte Frohsinn
niemals seine Stimmung hebt.
Und so hebt sich dann die Laune
dessen, der stets gerne lacht.
Aber nicht die von dem Narren,
der das sonst im Keller macht.
Der Neinguar
Dem Neinguar war immer klar,
dass alles gut und prima war.
Und weil er ständig das so sah,
wurde er zum Jaguar.
Hand und Fuss
Der Präsident in uns’rem Land
hält alle Fäden in der Hand.
Doch ist das schon seit langem schwer,
denn seine Hände sind nie leer.
Da finden sich mal Freundeshände
damit er ihre Not verstände.
Dann fliegen auch mal Schlüssel rein,
Hotel zu zahlen muss nicht sein.
Ein Hörer um zu arrangieren,
dass manche Dinge nicht kursieren,
fand sich auch schon in seiner Hand,
dank Aufzeichnung wurd‘ das bekannt.
Die Hände haben schlecht gehandelt
haben’s Amt doch sehr verschandelt
drum rufen wir den Füssen zu:
tretet rückwärts ihn zur Ruh‘!
Tierische Aberkennung
Herr Antilope schimpfte täglich
seine Gattin ganz unsäglich,
weil, so kam sie zu dem Schluss,
er halt anti-loben muss.
Die Freiheit der Gedanken
Es gab ein paar Gedanken,
die durch den Kopf sich wanden.
Sie liefen hin, sie liefen her,
sie sahen viel und wollten mehr.
Sie wanden und sie schlängelten
sie drückten und sie drängelten.
Sie wollten in die weite Welt
doch ihnen war der Weg verstellt!
Sie kamen stets an Schranken,
die wuselnden Gedanken,
sie wurden eingefangen
von Vorurteil und Bangen.
So drehten sie sich stets im Kreis
um das, was der Kopf eh schon weiss,
und konnten nicht entrinnen,
um Neues zu ersinnen.
Doch einmal schlief das Vorurteil,
das fanden die Gedanken geil
und nutzten die Gelegenheit
sich umzusehen weit und breit.
Das Bangen warnte sie davor,
doch ihm war kalt und weil es fror
war seine Stimme leise
und hemmte kaum die Reise.
So konnten die Gedanken
ganz frei und ohne Schranken
ganz neue Dinge sehen
und diese auch verstehen.
Das Vorurteil erwachte
sah sich um und dachte
„Das war ein schönes Schläfchen,
wie geht es meinen Schäfchen?“
Da fand es sich umgeben
von viel Gedankenfäden,
die alles, was es kannte
mit neuer Sicht umspannte.
Es wehrte sich zunächst dagegen,
wollte aus Erfahrung reden,
doch das war ziemlich einerlei,
denn die Gedanken waren frei!
Tag des Valentin
Valentin so steht’s geschrieben,
sei der Tag an dem wir lieben.
Und so bringt fast jeder Mann
seiner Liebsten Blumen an.
Auch Pralinen und Geschmeide
schenken sich gern alle beide,
denn sie wollen doch bezeugen,
was einander sie bedeuten.
Das geht auch geschenkelos,
denn die Freude ist auch gross,
wenn sie fühlt „Ich bin ihm wichtig!“
und er merkt „Sie liebt mich richtig!“
Tut das einfach jeden Tag,
zeigt dem Liebsten das ihr habt,
dass ihr es zu schätzen wisst
und Valentin alltäglich ist.
Der Mitteiler
Der Mensch, der teilt sich gerne mit
und tut das auch begeistert,
wie er das tut, das ändert sich,
wenn er die Technik meistert.
Früher schrieb er einen Brief,
bemüht mit Formulieren,
erzählte über das und dies,
um gut zu informieren.
Er traf auch oft mit Freunden sich,
verbrachte frohe Zeiten
mit interessantem Zwiegespräch
und konnte das gut leiden.
Doch uns’re Zeiten ändern sich,
die Welt wird viel globaler
der Freundeskreis wächst fürchterlich,
der Inhalt wirkt viel fahler.
Auf Facebook, Twitter, Google Plus,
da wird sehr viel geschrieben,
manchmal fragt man sich mit Recht:
„Wo ist der Sinn geblieben?“
Und doch nimmt das beständig zu,
der Drang zu reden ist enorm.
Und ich geb unumwunden zu:
Auch ich verwende diese Form.
Ich bin bemüht, nicht nur zu schreiben,
damit man etwas von mir liest,
ich möchte gern auch etwas sagen,
was ein and’rer gern geniesst.
Hohe Träume
Man träumt davon berühmt zu sein
hätt‘ gern die Achtung und das Geld,
doch oft vergisst man auch dabei:
wer sehr hoch fliegt auch sehr tief fällt.
Der Traum sollt‘ nicht der Angst sich beugen
doch denke auch an diesen Rat:
es wäre schon sehr weise, wenn
man einen Fallschirm hat parat.